Grußwort und buddhistisches Tischgebet anläßlich des StuStaCulum 2015 im Englischen Garten

Grußwort und buddhistisches Tischgebet anläßlich der „Gottesdienstlichen Feier der Religionen“ des StuStaCulum 2015 im Englischen Garten

 

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer des StuStaCulum 2015,

seid gegrüßt im Namen Buddhas, des Erwachten: Namo Buddhaya!

Heute habt Ihr Euch im Rahmen der „Gottesdienstlichen Feier der Religionen“ zusammengefunden, um diesem Fest voller Akkorde der guten Laune und Freude auch eine besinnliche Note zu geben. Ihr habt Euch versammelt, trefft Euch an diesem Ort, nicht nur als Studierende, als Partygänger, als Teilnehmer am Fest des Lebens, sondern auch jeweils jeder ganz für sich als Mensch, der die Augen hinauf zum Himmel richtet, in die Ferne des Horizonts oder in die Augen anderer Menschen und Euch nach dem Sinn dieses Daseins und dieser Begegnung fragt.

Diese Frage, sie wird lauter und dringlicher, in Zeiten in denen die Welt in Flamen aufzugehen scheint, verzehrt vom Haß der Kriege und der Zwietracht, ausgebeutet von der Gier der Reichen und Mächtigen und, was uns als Menschen mit spirituellem Bewußtsein besonders bedrückt, in Angst und Schrecken versetzt durch die Verblendung religiöser Extremisten.

Gerade wenn es uns gut geht, wenn wir feiern, lachen, vorzüglich speisen und uns rund um wohl fühlen, ist es ein großer Verdienst, eine wirklich gute Tat, aufzuhorchen und dieses Glück, das wir erfahren, auch den Menschen zu widmen, denen nicht zum Feiern zumute ist; die nicht zu essen haben, die keinen Strom für eine Musikanlage oder keine Füße mehr zum Tanzen besitzen. Unseren Geist der Solidarität und Anteilnahme, der selbstlosen Liebe und der tröstenden Weisheit wollen wir gleich den Strahlen der Sommersonne ihnen zusenden. Wir wissen: Gutes soll man teilen – auch wenn wir es jetzt nur in der Form eines meditativen Gebets gemeinsam vermögen.

Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wünsche ich einen gesegneten interreligiösen Gottesdienst, der in allen die Kraft des Guten mehren und die Anteilnahme an der Welt stärken möge.

Möge die durch das StustaCulum 2015 gesäte Freunde Euch für Euren wichtigen Dienst an und in der Welt stärken und Ihr Freunde in die Welt bringen.

Im Geist der Nächstenliebe grüßt Euch innigst,

Bhikkhu Thitadhammo

Mönch des Buddhistischen Klosters in Freising

 

Freies buddhistisches Tischgebet

Text:

Achtsam wollen wir diese Speisen zu uns nehmen,

nicht allein zum Vergnügen oder zur Berauschung der Sinne,

nicht um unsere Abhängigkeit von wohlschmeckenden Speisen zu mehren,

oder unser Verlagen nach ihnen wieder zu stärken,

sondern im Bewußtsein, daß wir abhängig sind von Nahrung,

gemeinsam wie alle anderen Wesen und mit ihnen in dieser Abhängigkeit gefangen.

Mögen wir diese Essensgaben dankbar annehmen,

die aus ihnen erstehende Kraft weise einsetzen,

auf daß wir das Glück der Unabhängigkeit erreichen

an dem der Hunger und alle Entbehrung für immer gestillt sein wird.

(Bh.Th.)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert