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7.8
- Wer immer wieder seine Andacht hier
- Dem Körper widmet und dabei sieht ein:
- „Er ist vergänglich, er gehört nicht mir
- Und wird auch künftig nicht mein Eigen sein“,
- Der überwindet sicher mit der Zeit,
- Wenn er so fortfährt, die Begehrlichkeit.
7.9
- Wenn’s nicht an Wasser fehlt, warum zum Brunnen gehen?
- Wenn Drang entwurzelt ist, wie könnt‘ ein Wunsch entstehen?
7.10
- Obwohl in Wahn verstrickt, scheint diese Welt
- In guter Ordnung, und, von Nacht umgeben,
- Scheint ewig ein betörter Mensch zu leben,
- Der doch nur schmachtet in des Daseins Banden.
(aus: Udana – Aussprüch des Buddha)
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Die Quelle, die das Brünnlein auf dem Weihenstephaner Berg speist, ist der Überlieferung nach vom Heiligen Korbinian erweckt worden. Er ist der Schutzpatron der Stadt Freising. Das Wasser seines Brunnens soll Wunder und Heilung bewirken, besonders bei Fieber, Augenleiden und Aussatz. Der Stollen, welcher zu dem Brünnlein führt, gilt nicht nur als das älteste noch erhaltene Mauerwerk der Stadt Freising, sondern mit einem Alter von bis zu 1.200 Jahren auch als eines der ältesten bayerischen Quellheiligtümer überhaupt. Die Quelleinfassung und die oberhalb der Quelle befindliche Ruine der Korbinianskapelle stammen aus dem 18. Jahrhundert. Während der Säkularisation wurde die Kapelle zerstört. Die verbliebenen Ruinen wurden in den Jahren 1989 und 2003 instand gesetzt.
In seiner Kindheit besuchte Bhikkhu Thitadhammo nicht selten mit seinen Eltern das Korbiniansbrünnlein auf ausgedehnten, sonntäglichen Spaziergängen durch die Stadt und auf dem Weihenstephaner Berg. Einmal brachte ihn sein Vater zu der damals noch öffentlich zugänglichen, nicht vergitterten Quelle und spülte ihm mit dem Quellwasser Augen, Schläfen und Mund. Auch er war schon als Kind zur Korbiniansquelle gebracht worden.