Beginn der Regenzeit, der Periode der inneren Transformation sowie ideale Gelegenheit für Fassen guter Vorsätze

Die Regenzeit (Beginn heuer am 11. Juli 2025), im Theravada-Buddhismus als Vassa bekannt, ist ein dreimonatiger Zeitraum, in der sich Bhikkhus (Mönche) und Nonnen in Klöstern zurückziehen, um ihre Meditation, Studium und Praxis zu intensivieren. Ursprünglich eingeführt, um während der Monsunzeit Reisen zu vermeiden, entwickelte sich Vassa schon früh in eine Zeit der spirituellen Einkehr und gesteigerten Selbstdisziplin. Für Laien ist die Einladung der Mönche zu Vassa von großer Bedeutung, da sie durch diese Verdienste erwerben und ihre Unterstützung für den Sangha zeigen. Diese Einladung, oft mit Zeremonien und Dana (Spenden), stärkt die Verbindung zwischen Laien und Mönchen, fördert die Gemeinschaft insgesamt und unterstützt die spirituelle Praxis aller. Die Hausleute bringen sich somit stärker in das Klosterleben ein und haben dadurch die Gelegenheit auch ohne selbst Mönche werden zu müssen während der Regenzeit spürbare Fortschritte auf dem spirituellen Weg zu machen.
Die von den Laien an die Mönche ausgesprochene Einladung zur Regenzeit wird auf Pali „Pavāraṇā“ genannt. Dieser Begriff drückt die Bereitschaft aus, während der Regenzeit die Mönche mit allem zum Leben Benötigtem zu versorgen. Zum Beginn der Regenzeit werden ferner auch gute Vorsätze für die kommenden drei Monate gefasst. Diese werden Adhiṭṭhāna (Pali, oft übersetzt als „Entschlossenheit“ oder „fester Vorsatz“) genannt und meinen die bewusste und entschlossene Verpflichtung von Mönchen oder Laien, bestimmte spirituelle Praktiken oder Tugenden während dieser Zeit zu vertiefen. Adhiṭṭhāna ist ein mentaler Akt, bei dem man sich fest vornimmt, ein bestimmtes Ziel oder eine Praxis mit Entschlossenheit zu verfolgen, was besonders während Vassa betont wird, da diese Periode intensive spirituelle Arbeit ermöglicht.

Während der Regenzeit können solche Vorsätze beinhalten:

Vertiefte Meditation: Sich auf eine bestimmte Meditationspraxis wie Vipassana oder Samatha konzentrieren.

Einhaltung von Tugendregeln: Strengere Befolgung der Vinaya-Regeln (für Mönche/Nonnen) gesteigertes Umsetzen der Tugendregeln (für Laien).

Verzicht: Zusätzliche Einschränkungen wie Fasten oder andere asketische Übungen oder das Zurücktreten von bestimmten weltliche Aktivitäten. Bewusstes Zurückdrängen von Lastern nicht unähnlich wie bei guten Vorsätzen an Neujahr

Studium der Lehren: Intensive Beschäftigung mit den buddhistischen Schriften (z. B. Texte aus den Lehrredensammlungen).

Adhiṭṭhāna wird oft zu Beginn von Vassa formell gefasst, um die spirituelle Praxis zu fokussieren und die Regenzeit als Zeit der inneren Transformation zu nutzen. Diese Entschlossenheit stärkt die Disziplin und unterstützt die spirituelle Entwicklung, indem sie Ablenkungen minimiert und die Konzentration auf den Dhamma fördert.