Interview „Reden wir über Spenden für Bodhi Vihara – Bhikkhu Thitadhammo bangt um das buddhistische Kloster“ erschienen am 14.07.2015 in der Süddeutschen Zeitung

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Das Buddhistische Kloster Bodhi Vihara startete vor Kurzem einen Spendenaufruf: Grund dafür ist die anstehende Verlängerung des Mietvertrags für die Andachts- und Unterrichtsräume samt Bibliothek an der Fischergasse. Ohne die Unterstützung der Freisinger, so fürchtet Klostervorsteher Bhikkhu Philipp Thitadhammo, müsse man die Räume, die auch von vielen Gruppen genutzt werden, aufgeben.

SZ: Sie bezeichnen sich als Bettelmönch mit Geldsorgen: Ist es Ihre Aufgabe, sich um die Finanzen zu kümmern?

Bhikkhu Philipp Thitadhammo: Ja, als Mönch habe ich das Gelübde auf mich genommen, vollkommen ohne Geld zu leben. Ich sorge mich also nicht um mein eigenes Geld, sondern habe als Klosterleiter die Verpflichtung, dass das bereits mit viel liebevollem Einsatz Aufgebaute weiter bestehen und sich immer mehr entfalten kann.

Aber jetzt befürchten Sie, Ihre Räume an der Fischergasse aufgeben zu müssen…

Ich fühle mich gesegnet und dankbar, als Mönch in Freising leben und auch weiteren Mönchen und im Kloster Mitlebenden eine spirituelle Heimat bieten zu können. Wir haben schon Großartiges erreicht und jede Veränderung, sei es der Umzug oder eben jetzt die Herausforderung einer Finanzierung, hat bisher immer zu einer Verbesserung geführt. Spirituell lernt man am meisten in Zeiten der Prüfung und der Herausforderung. Worum ich mir jetzt Gedanken mache, ist nicht, wie es allgemein weiter geht, sondern wie wir das begonnene Bibliotheksprojekt gut weiterführen können. Spätestens im Herbst sollte die umfangreiche Fachbibliothek eröffnet werden. Deren langfristigen Nutzen erachte ich als sehr groß, sowohl für unser Kloster als auch für Freising.

Wie wurde bislang die Miete finanziert?

Als buddhistische Einrichtung erhalten wir von Seiten des Staates oder der Stadt keinerlei Form von Zuwendung. Auch haben wir nicht so etwas wie eine buddhistische Kirchensteuer. Wir finanzieren die Miete deswegen rein aus monatlichen Zuwendungen oder Einzelspenden.

Und wie viel Geld würden Sie benötigen?

Gegenwärtig haben wir einen Fehlbetrag bei der Finanzierung der Fischergasse von rund 600 Euro im Monat. Bisher konnten wir diesen mit zurückgelegten Einzelspenden ausgleichen. Langfristig ist dies jedoch nicht möglich. Wir benötigen einfach mehr regelmäßige Spender, auf die wir uns verlassen können.

Wie geht es weiter, wenn Sie bis August die Spenden nicht bekommen?

Wir setzen jetzt wirklich alles in Bewegung, um über die Möglichkeit einer Unterstützung zu informieren. Auch wenn sehr viele Menschen den Tempel in der Fischergasse – der Andachtsraum ist für die Öffentlichkeit gleichsam einer Kapelle frei zugänglich – toll finden, ist ihnen nicht bewusst, dass er als buddhistische Einrichtung nicht gleichsam einer Kirche einfach da ist. Falls wir es nicht schaffen, dieses Bewusstsein einer Symbiose zwischen spirituellem und materiellem Geben zu vermitteln, können wir die Räumlichkeiten nicht wie bisher weiterführen. Erste Reaktionen gibt es bereits: So wird ein Gönner aus Singapur bei einem Marathon starten und seine Freunde und Bekannte bitten, seinen Lauf mit Spenden für uns zu unterstützen.

Interview erschienen am 14. Juli 2015 in der Süddeutschen Zeitung
„Reden wir über Spenden für Bodhi Vihara -Bhikkhu Thitadhammo bangt um das buddhistische Kloster“

Online: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/freising/reden-wir-ueber-spenden-fuer-bodhi-vihara-1.2565773

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