Buddhistisch-ökumenischer Weltrat wählt Freisinger Mönch zum Vizedirektor

Weltsangharat

Das 9. Exekutivkomitee des Buddhistischen Welt-Sangha-Rates hat Bhikkhu Thitadhammo, Leiter des Buddhistischen Klosters Bodhi Vihara, zum Vizedirektor des Komitees für Forschung und Entwicklung gewählt. Die Urkunde samt Glückwunschschreiben des Ratspräsidenten Ehrw. Liao Chung trafen am 17. August per Post aus Übersee im oberbayerischen Freising ein.

Der Buddhistische Welt-Sangha-Rat (World Buddhist Sangha Council, WBSC) wurde 1966 in Sri Lanka gegründet. Gegenwärtig hat er seinen Sitz in Taipeh, der Hauptstadt von Taiwan. Diesem buddhistisch-ökumenischen Weltrat gehören traditions- und länderübergreifend Vertreter der verschiedenen buddhistischen Ordensgemeinschaften an. Die Ratsmitglieder leisten durch ihren Einsatz einen wichtigen Beitrag für den internationalen Austausch und die globale Zusammenarbeit der buddhistischen Weltgemeinschaft.

Vom 2. Bis 5. Dezember vergangenen Jahres tagte die 9. Vollversammlung des Rates im indonesischen Medan. Während dieser Versammlung setzte sich Bhikkhu Thitadhammo zusammen mit Vertretern des Sangha Theravada Indonesia unter anderem dafür ein, einen Friedensappell an die Regierungen der Länder mit buddhistischem Kulturhintergrund zu erstellen. Diese Aufforderung zur Rückbesinnung auf die für Buddhisten verbindlichen buddhistischen Werte geschah in Anbetracht des ethnischen Konflikts mit Angehörigen muslimischen Glaubens in Myanmar. Dem Antrag von deutscher und indonesischer Seite wurde durch die Versammlung stattgegeben.

Bhikkhu Thitadhammo freut sich angesichts seiner Wahl über die große Ehre und das entgegengebrachte Vertrauen. Deutschland habe bisher in der buddhistischen Welt kaum eine Rolle gespielt. Einzig bekannt seien die ehrwürdigen Nyanatiloka und Nyanaponika mit ihrem literarischen Wirken, sowie die akademischen Leistungen deutscher Kulturwissenschaftler. Bhikkhu Thitadhammo bringt seiner neuen Aufgabe deswegen großen Enthusiasmus entgegen und möchte sich mit seinem Engagement besonders auch für die Entwicklung buddhistischer Strukturen in Deutschland stark machen.

„Damit wir uns als Deutsche für buddhistische Belange weltweit einsetzen können, müssen wir zunächst einmal wirksame Strukturen im eigenen Land aufbauen. So können wir z.B. mit dem für Deutschland repräsentativen Verantwortungs- und Sozialbewusstsein einen nachhaltigen Beitrag zur Stabilisierung der buddhistischen Weltkultur leisten. Davon profitieren wiederum besonders wir Deutsche, da wir uns dadurch einen lebendigen Zugang zur buddhistischen Weisheitskultur erschließen und auch für die kommenden Generationen sichern können. Die daraus entstehenden Impulse und wachsenden Perspektiven können mitunter einen Schlüssel darstellen, mit dem nicht nur die Krisen des individuellen Lebens und der menschlichen Existenz gemeistert, sondern auch Lösungsansätze für gesellschaftliches Herausforderungen aufgetan werden können,“ schildert Bhikkhu Thitadhammo.